Ein neues Dach fürs Salettl

Ein neues Dach fürs Salettl
Arbeiten sind abgeschlossen

Noch steht das Baugerüst am Salettl in Weihenstephan. Die Arbeiten an der neuen Dacheindeckung sind aber abgeschlossen.
Noch steht das Baugerüst am Salettl in Weihenstephan. Die Arbeiten an der neuen Dacheindeckung sind aber abgeschlossen. © StBAFS

Der parkähnliche Hofgarten auf dem Weihenstephaner Berg in Freising war einst der Kernbereich des Klostergartens der Benediktiner. Im Zentrum der Anlage steht das Salettl - das ehemalige Gartencasino der Weihenstephaner Äbte. Die rekonstruierte barocke Fassade erhielt das Gebäude im Zuge einer grundlegenden Sanierung Mitte der 1990er Jahre. Gut 25 Jahre später wurde nun die Dacheindeckung erneuert – mit grün gestrichenen Schindeln aus Eichenholz.

Dass ein Dach mit grün gestrichenen Holschindeln eingedeckt ist, sei sehr ungewöhnlich, sagt Hildegard Sahler, Oberkonservatorin beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Und doch entspricht es wohl dem Originalzustand des inzwischen denkmalgeschützten Salettls, wie es ein Gemälde des Salettls von Valentinus Gapping aus dem Jahr 1698 nahelegt. Warum das Dach dam,als mit grün gestrichenen Holzschindeln eingedeckt wurde, darüber lässt sich nur spekulieren. Vermutlich wollten sich die Erbauer an den üblichen Kupferdächern orientieren, die mit der Zeit eine grüne Patina anlegen. Das Kupfer war aber entweder zu teuer oder zu dem Zeitpunkt nicht so einfach zu bekommen.

Auf Gappings Gemälde bezog sich das Staatliche Bauamt, als es sich im Frühjahr daranmachte, im Auftrag der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf den Austausch der Dachschindeln aus Holz vorzubereiten. Die Schindeln stammten aus dem Jahr 1996, als das Gebäude komplett saniert und Dach und Fassade im barocken Stil rekonstruiert wurde. 25 Jahre sind für Holzschindeln eine lange Zeit und in einem entsprechend schlechten Zustand waren sie. Eine umfangreiche Recherche zur Konstruktion und Farbe des Daches war glücklicherweise nicht nötig, diese hatte bereits Anfang der 1990er Jahren das Staatliche Bauamt getan. Zudem fanden die Mitarbeiter auf dem Dachboden eine Schindel mit Resten des Farbauftrags, an dem sie sich orientieren konnten. Um den passenden Grünton zu finden, gab es eine sogenannte Bemusterung, bei der ein Teil der Holzschindeln mit unterschiedlichen Grüntönen gestrichen wurden. Als Holz wählte das Staatliche Bauamt Eichenholz, denn dieses ist sehr robust und widerstandsfähig gegenüber Wind und Wetter.

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