Der eingeschobene Neubau von innen
Der eingeschobene Neubau von innen © Stefan Müller-Naumann

Neue Labor- und Büroräume in einem ehemaligen Flugzeughangar

Wo früher Flugzeuge gewartet und gebaut wurden, arbeiten künftig Wissenschaftler dreier Institute der Universität der Bundeswehr in Neubiberg. Auf dem Campus der Universität der Bundeswehr München in Neubiberg hat das Staatliche Bauamt Freising gemeinsam mit Forth Grünig Architekten aus München eine ehemalige Flugzeugwartungs- und Werfthalle in Teilen saniert und mit einem Neubau ergänzt.

Der Entwurf basiert auf der Idee, das bestehende Gebäude - und vor allem die Halle - in ihrer ursprünglichen Gestaltung wirken zu lassen. Denn die Halle des ehemaligen Flugzeughangars wird von zwei etwa 50 Meter langen Fachwerkträgern überspannt. Die bauliche Ergänzung ist als eigenständiger, neuer Baukörper, abgelöst vom Bestand, frei in die Halle eingestellt und ragt in Richtung Osten etwas aus dem Gebäude heraus. Über zwei offene Brücken ist der Neubau barrierefrei an den Bestand angeschlossen. Der unbebaute Teil der Halle dient weiterhin als Versuchs- und Werkhalle.

Das Gebäude wurde in den Jahren 1936 bis 1940 als Flugzeugwartungs- und Werfthalle erbaut und von 1945 bis 1958 von der United States Air Force genutzt. Von 1958 bis zur Auflösung der Fliegerhorststaffel Neubiberg im Jahr 1991 nutzte die Luftwaffe das Gebäude als Flugzeugabstell- und Werkstatthalle.

Im Zuge der umfassenden Anbauten wurde das Gebäude von Schadstoffen befreit und brandschutztechnisch saniert. Die hochtechnisierten Labore für zwei Institute der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften sowie ein Institut für Systemdynamik und Flugmechanik kommen in dem frei in die Halle eingestellten Neubau unter. Die restliche Hangarfläche wird als neue Werkhalle mit Lkw-Zufahrt genutzt. Das Tragwerk des Bestandsgebäudes besteht aus einem Stahl-Skelettbau, der größtenteils mit Mauerwerk ausgefacht, und in der Halle - und in Bereichen der Anbauten zum Teil - sichtbar ist. Die Bestandsdecken sind durch ausbetonierte Stahlunterzüge unterstützt. Die Dachkonstruktion besteht aus Stahl und ist mit Stahlbetonhohldielen gedeckt. Der Neubau wird aus Stahlbeton gefertigt. Aufgrund der erschwerten Bausituation in einer Halle wurde der Rohbau teilweise aus Halbfertigteilen und überwiegend aus Ortbeton hergestellt. Die nicht tragenden Innenwände sind gemauert. Die Fassade besteht aus Thermowänden und ermöglichte so eine kurze Bauzeit.

Um flexibel auf veränderte Anforderungen reagieren zu können, wurden die Installationen sichtbar geführt.